«Kluge Köpfe schützen sich» – diesen Slogan der bekannten, nationalen Präventionskampagne der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) nehmen sich die Schweizerinnen und Schweizer zu Herzen. Auch auf der Skipiste. Gemäss BFU sind es 95 Prozent aller Personen, die auf den Schweizer Skipisten unterwegs sind, tragen einen Helm. So viele wie in keinem anderen Land.
«Der Helm kann sein volles Schutzpotenzial nur ausspielen, wenn er richtig sitzt.»
– Christine Zügel
Wie funktioniert das Rotationsmanagement?
Bei schweren Stürzen auf und neben der Skipiste kann es dazu kommen, dass der Kopf ein oder sogar mehrmals aufprallt. Dabei entstehen Rotationsbewegungen, die auf den Kopf übertragen werden und sehr schädlich sind für das Gehirn. Oftmals sind diese Rotationsbewegungen die Ursache für Gehirnerschütterungen oder schwere Hirnverletzungen. Mit Hilfe eines Rotationsmanagement-Systems (Mips), das im Helm integriert ist, können diese Rotationskräfte abgeschwächt werden. Helme mit dem Standard Mips System haben eine dünne, reibungsarme Schale im Helm verbaut, die im Falle eines Aufpralls um 10-15mm in jede Richtung gleiten kann und so die Rotationskräfte vom Kopf wegleitet. Mittlerweile gibt es mehrere Weiterentwicklungen der ursprünglichen Mips Technologie, wie das Spherical Mips, die das System besser in den Helm integrieren und Komfort, Sicherheit und Belüftung verbessern.
Worauf muss ich achten, wenn ich einen Helm für Kinder aussuche?
Die Auswahlkriterien für Kinderhelme sind im Grundsatz dieselben wie für die Erwachsenen: Passform und Rotationsmanagement. Bei den Kindern kommen jedoch noch ein paar weitere Kriterien dazu, wie Christine Zügel erklärt: «Es ist sehr wichtig, dass den Kindern der Helm gefällt, denn sonst wollen sie ihn nicht tragen. Und man sollte darauf achten, dass die Skibrille zum Helm passt. Oftmals sind daher Helm-Brillen-Kombinationen sehr beliebt.» Unsere Expertin hat noch einen weiteren wichtigen Tipp für Eltern: «Spart nicht beim Helm. Leider tragen viele Kinder einen zu grossen Helm, weil die Eltern gedacht haben, eine Nummer grösser passe auch und die Kinder werden noch ‘reinwachsen’. Aber das ist gefährlich. Denn wenn der Helm nicht passt, schützt er nicht optimal.»
Hat ein Helm eigentlich ein Ablaufdatum?
Ja, ein Helm hat ein Ablaufdatum. Je nachdem wie oft er getragen wurde, beträgt dieses zwischen drei und fünf Jahren. Doch weshalb ist das so? «Hitze, UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Schweiss setzen dem Helm über die Jahre zu, so dass er seiner Schutzfunktion nicht mehr genügend nachkommt», so Christine Zügel. Zudem ist es wichtig, nach einem Sturz den Helm auf Risse zu überprüfen – aussen und innen. «Im Zweifelsfall empfehlen wir – gerade nach einem schweren Sturz – einen neuen Helm zu kaufen. Denn nicht alle Risse sind von aussen sichtbar.»